Kischinew (eigentlich Kischinau oder russisch Kischinjow) ist die Hauptstadt der Republik Moldau. Um 1900 war die Stadt ein Zentrum jüdischen Lebens im russischen Kaiserreich. 1897 waren Juden mit einem Anteil von 45,9 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe. Am 6. und 7. April 1903 kam es in Kischinew zu einem Judenpogrom, bei dem fast 50 Juden starben, 400 verletzt wurden und hunderte Haushalte und Geschäfte geplündert und zerstört wurden. Dieser Pogrom erregte international großes Aufsehen. Trotz weltweiter Proteste kam es zu weiteren blutigen Ausschreitungen, weshalb in der Folge viele Juden nach Amerika und nach Palästina auswanderten. Entsprechend wehmütig sind die Erinnerungen an Kischinew.