Ein Chassid zu sein bedeutet ein frommer Jude zu sein. Der moderne Chassidismus entstand als besondere Form des orthodoxen Judentums im 17. Jahrhundert in Osteuropa. Im Gegensatz zu den Schriftgelehrten praktizierten die Chassiden eine fröhliche Form der Religion. Sie hielten des für gottgefällig, die guten Seiten des Lebens zu genießen. Gott anzubeten hieß bei ihnen oft zu tanzen bis zur Ekstase.
In Osteuropa wurde der Chassidismus von den Nationalsozialisten mit der Ermordung der Juden fast ausgelöscht. Inzwischen ist er aber in Israel, in Amerika und auch in Westeuropa wieder im Aufschwung. Die bekannteste chassidische Gemeinschaft ist heute Chabad Lubawitsch. Hier in Berlin gibt es seit ein paar Jahren in der Münsterschen Straße ein Bildungs- und Familienzentrum mit einer Synagoge von Chabad Lubawitsch mit dem charismatischen Rabbiner Yehuda Teichtal. Sie haben im Mai 2010 auf dem Kurfürstendamm die erste jüdische Parade seit dem Zweiten Weltkrieg veranstaltet.